Nagermedizin
- Geschlechtsbestimmung
- Kastrationen
- Inhalationsnarkosen
- Blutentnahme für internistische Erkrankungen
- Zahnkorrekturen
Der folgende Beitrag wurde im Februar 2022 von unserer Auszubildenden Frau Marie Minge erstellt.
Kaninchen im Frühjahr (Frühblüher, Parasiten, Seuchen)
Mit dem Frühling kommen wieder die warmen, sonnigen Tage, die wir alle und auch unsere Kaninchen, etwa in Außenhaltung am Sonnenplätzchen oder in Innenhaltung durch das offene Fenster genießen.
Die Natur wird wieder grüner und die Tierwelt erwacht. Es gibt die ersten Snacks für die Kaninchen, wie Knospen der heimischen Bäume und die ersten Spitzen der Gräser. Aber es ist Vorsicht geboten. Pflanzen, die den Frühblühern zugeordnet werden, sind für Kaninchen und Nager giftig. Dazu zählen unteranderem Schneeglöckchen, Hyazinthen, Narzissen und Christrosen. Die meisten Tiere erkennen giftige Pflanzen im natürlichen Zustand. Im gepflückten und getrockneten Zustand werden diese nicht mehr als giftig erkannt.
Das frische, ungiftige Grün ist eine lang ersehnte Abwechslung zum Wintergemüse und über das warme Wetter freuen sich die Tiere genauso wie wir. Bei diesem Wetter ist die Überlebenschance von Krankheitserregern jedoch deutlich besser und diese kommen somit in Wiesen häufiger vor. Die Gefahr diese über Futter und Gegenstände, wie Schuhe und Klamotten, ins Gehege zu bringen ist erhöht.
Zu den Parasiten gehören Würmer und Kokzidien. Wichtig zu wissen ist, dass ein gewisser Grad normal ist und das Immunsystem trainiert. Bei einer Kotuntersuchung kann die Menge überprüft werden und bei Bedarf oder Symptomen des Kaninchens wird nach Anleitung des Tierarztes behandelt. Symptome sind unteranderem Appetitlosigkeit aufgrund von Schmerzen im Magen-Darm-Trakt und infolge dessen Durchfalls.
Die größere Gefahr sind die tödlichen Viruserkrankungen RHD1 & 2 und Myxomatose. Beide Erkrankungen wurden vom Menschen an Orten ausgesetzt an denen die Wildkaninchen die Natur durch die Überpopulation zerstörten. Die Viren breiten sich über Stechmücken, direkten Kontakt zu erkranken Kaninchen und indirekter Kontakt durch infektiöse Materialien, wie Futter und Zubehör, aus. Der sicherste Weg ist die Impfung. Sie sollte mindestens jährlich erfolgen. Die Impfung schützt vor einem schweren und tödlichen Verlauf. Bei der Erkrankung an Myxomatose kann ein Behandlungsversuch gestartet werden, allerdings sollte das Tierwohl immer an erster Stelle stellen.